Warum ich in der Basis bin – Christine Beutler

Mein Name ist Christine Beutler.
Mit meinem Mann habe ich 2 Töchter (5 und 8 Jahre) und wir wohnen sehr gemütlich in einem schönen Dörfchen im Süden Sachsen-Anhalts.

20 Jahre habe ich im Textileinzelhandel gearbeitet und bin nach der Geburt meiner 2. Tochter in den Bürosektor gewechselt. Familienfreundlichere Arbeitszeiten waren hier das ausschlaggebende Argument.
Bis zum Jahr 2019 war unsere kleine Welt in Ordnung. Beide Eltern arbeiten, die Kinder durften die Einrichtungen besuchen und wir alle waren gesund und lebensfroh. Gesund sind wir nach wie vor!


Im Frühjahr erschütterte uns das bekannte Ereignis Corona. Schreckliche Bilder und Horrorszenarien wurden prognostiziert und wir wurden vorsichtig. Kurz darauf kamen Zweifel an der medialen Berichterstattung bei uns Eltern und wir informierten uns selbst. Schauten uns selbst Zahlen und Datenmaterial auf den offiziellen Seiten des RKI und der WHO an und irgendetwas schien da nicht zu stimmen. Immer größer wurden die Fragezeichen in unseren Köpfen! Und stets und ständig beschäftigte mich die Frage nach dem WARUM? Eine Regierung kann doch nicht so verkehrt liegen, sie sind doch Profis und wollen unser Bestes!

Im Frühjahr las ich dann das Strategiepapier des Bundesinnenministeriums „Wie wir Covid-19 unter Kontrolle bekommen“. Da brach mein bisheriges Weltbild zusammen und es erklärte das politische Handeln für mich. Eine Regierung schreibt schwarz auf weiß eine Strategie, welche mit dem starken Argument Angst arbeitet. Ich war fassungslos.

Der 1. Lockdown kam und ich war nicht systemrelevant. Ergo meine Kinder auch nicht. Wir waren ein Vierteljahr zu Hause ohne Exit-Termin. Das war zermürbend. Wir 3 hatten keinen Termin, auf den wir hinarbeiten konnten und die Mädels fragten ständig. Was sollte ich als Mutti sagen? Ich wusste es ja selber nicht….!!! Und meine Fragezeichen wurden immer mehr…. wann bewahrheiten sich die mathematischen Horrormodelle der Regierung und die vielen Mutmaßungen… es trat nichts davon ein, nicht mal im Ansatz!!!
Des weiteren vermisste ich eine Analyse und einen öffentlichen Diskurs über das Pro und Kontra des Geschehens. Eine Risiko-Nutzen- Bewertung. Keine Spur. Im Gegenteil. Wer sich regierungskritisch äußerte wurde und wird nach wie vor, diffamiert. Das macht mir Angst! Was passiert hier gesamtgesellschaftlich? Wollen wir als Volk das?
In der Metallbranche brach die Auftragslage ein und ich war im Sommer arbeitslos. Nach kurzer Zeit fand ich wieder Arbeit und war mit dem Lebensmittelsektor jetzt auch systemrelevant.
Unsere große Tochter kam in die Schule. Unter Coronabedingungen- einfach nur kinderfeindlich und psychisch wie physisch schädlich.
Wenn ich als Mutter Maßnahmen für meine Kinder erlauben soll, muss der Nutzen und vor Allem die Unschädlichkeit für meine Kinder gegeben sein!
Viele Eltern trauten sich nicht, die Sinnhaftigkeit und Verhältnismäßigkeit zu hinterfragen, es wurde einfach so akzeptiert. Traurig! Ich machte mir die Mühe an verschiedene Entscheider zu schreiben. Den Bildungsminister, das Landesschulamt, das örtliche Schulamt, den Landrat, den Bürgermeister und auch mit dem Kreis- und Landeselternrat versuchte ich Kontakt aufzunehmen. An vielen Stellen machte man sich nicht einmal die Mühe meine Briefe zu beantworten. Die Wut wuchs.

Es gab einige Veranstaltungen bei denen gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert wurde und ich machte mir mein eigenes Bild. Da fand ich nicht wie medial verbreitet, die oft aufgezählten Nazis, verrückten Schwurbler und Covidioten. Es waren Menschen wie ich- die Mitte der Gesellschaft. Handwerker, Ärzte, Angestellte, Mütter, Väter, Großeltern, Rentner, die jüdische Großfamilie mit Kind und Kegel und der Afrikaner, welcher hier seine neue Heimat gefunden hat. Wir standen alle zusammen und jeden beschäftigten die gleichen Fragen! Und das große WARUM?
Nun fing ich selbst an, Demonstrationen in meiner Umgebung zu organisieren. Im Sommer und den Lockerungen („Lockungen“) angekommen, werden sich immer weniger Menschen auf der Straße befinden. Das der Herbst kommt und damit auch andere Geschichten, tun viele Mitmenschen leider noch weit, weit weg.
Im Laufe der vergangenen 1 1/2 Jahre ist mir bewusst geworden, dass dem Großteil der Bevölkerung nicht im Ansatz überhaupt bewusst ist, was wir alle hier gerade verlieren und wo wir „hineinschlittern“. Die Grundrechte sind unveräußerlich und keiner muss sich für sie qualifizieren! Wenn ein Staat mich dermaßen einschränkt, muss er für mein Verständnis, jeden Tag aufs Neue überprüfen, ob seine Handlungsweise verhältnismäßig und richtig ist. Dazu gehört eine klare Abwägung von Nutzen und Schaden. Anhören von Pro und Kontra. Das ist derzeit politisch nicht gewollt, aber meine klare Erwartungshaltung an die Politik !
Wir werden nie wieder frei sein, wenn wir jetzt nicht entschlossen handeln! 
Das bestehende System positiv zu verändern, gelingt in meinen Augen nur, wenn der Widerstand sich politisch engagiert. Der Bürger.
Und ich möchte ein Teil davon sein! Für mein Kinder!

Christine Beutler