Im Burgenlandkreis gehen in 7 Städten/Gemeinden mehr als 3000 Menschen jeden Montag friedlich spazieren, um so ihren Protest auszudrücken. Das Anliegen der Menschen wurde jedoch bisher in der Öffentlichkeit nicht adäquat wiedergegeben. Initiiert durch die Organisatoren der Spaziergänge konnten im Burgenlandkreis die Teilnehmer der Montagsspaziergänge mittels eines Formulars „Wofür gehst Du auf die Straße?“(anl.) diese Frage durch Ankreuzen und/oder eigene Formulierungen beantworten. Zudem wurden bei der Versammlung „Workshop Bürgerstimme“ an einem offenen Mikrofon die Anliegen, Forderungen und Wünsche der Menschen hörbar gemacht. Das Interesse der Menschen an der Aktion war überwältigend. Über 1000 Einreichungen und weitere 100 Briefe wurden abgegeben. Sie wurden von der Organisatorengruppe ausgewertet und kategorisiert. Es bildete sich das Bürgergremium „Die Bürgerstimme“,
welches einen Forderungskatalog (PDF) erarbeitete. Am Samstag, den 29. Januar 2022, wurden die Auswertung der Befragung und Wortbeiträge, der Forderungskatalog (anl.), die Forderungen von Unternehmern sowie diejenigen von Pflegepersonal auf dem Marktplatz in Naumburg unter dem Motto „Bürgerstimme ‚Das fordern wir von der Kommunalpolitik‘“ bekannt gegeben. Dazu wurden Kommunalpolitiker, der Landrat, die Bürgermeister der Städte und Gemeinden, in denen Montagsspaziergänge stattfinden, die Mitglieder des Bundestages aus dem Burgenlandkreis sowie einzelne Mitglieder des Landtags und Kreistags eingeladen:
Landrat Götz Ulrich | MdB Martin Reichardt |
OB NMB Armin Müller | MdB Dieter Stier |
OB WSF Robby Risch | MdL Rüdiger Erben |
OB ZZ Christian Thieme | MdL Elke Simon-Kuch |
B Lützen Andy Hauck | MdL Daniel Sturm |
B HHM Uwe Weiß | MdK Heiko Rahm |
B Teuchern Marcel Schneider | MdK Kerstin Worms |
B Vgem Wethautal Kerstin Beckmann | |
B-Kandidat Martin Papke |
Deutlich spürbar war das dringende Bedürfnis der Menschen, ihren Sorgen und Ängsten, ihren Forderungen und ihrem Protest Ausdruck zu geben. Sie wollen gehört und ernst genommen werden und waren froh, dass ihre Stimmen nicht mehr ungehört verhallten oder gar entstellt wurden. Sie fordern Klarheit, Logik, Nachvollziehbarkeit und Orientierung (Was sind die Kriterien für das Ende der Pandemie?). Sie wollen Vertrauen, Selbstbestimmung, Miteinander statt Gegeneinander und Frieden. Die Auswertung der Fragen und Auszüge aus den Wortbeiträgen finden Sie in anliegender Übersicht.
Das Interesse der Kommunalpolitiker war weniger überwältigend; der Einladung waren lediglich Frau MdK Kerstin Worms und MdB Martin Reichardt gefolgt. Ihnen wurde der Forderungskatalog übergeben und sie hielten jeweils eine kurze Ansprache an die Teilnehmer. Sie kritisierten scharf den forcierten Druck, der auf Kinder ausgeübt wird: Einerseits hinsichtlich vermittelter Schuldgefühle zur Ansteckung, andererseits hinsichtlich der Verharmlosung der Impfung. Sie traten für eine freie Impfentscheidung ein, ermutigten die Teilnehmer, sich einzubringen in die Kommunalpolitik und in ihrem Protest nicht locker zu lassen.
Enttäuschung besteht darüber, dass bei den meisten Kommunalpolitikern wenig Interesse erlebbar ist, sich ein eigenes Bild jenseits der medialen Berichterstattung über die Motivation der Proteste zu machen und auf die Bürger zuzugehen.
Die Probleme, die sich aus der Politik der Krisen-Bewältigung ergeben haben, sind auch hier im Burgenlandkreis deutlich spürbar und müssen angegangen werden. Es bedarf kreativer Lösungen unter Einbeziehung vieler Meinungen und Ideen.
Deshalb sehen wir gemeinsames Engagement als wichtig an: aufeinander zugehen, sich verständigen, Brücken bauen und mit den Ideen aller Menschen nach Lösungswegen suchen.
Vertreter der Bürgerstimme
Burgenlandkreis
30.01.2022
Pressemitteilung als PDF
Forderungskatalog mit Fragezettel und Auswertung als PDF