Von Beate van der Meer
Am Samstag dem 22.01.22 fand die erste Veranstaltung „Workshop“ der Aktion „Die Bürgerstimme Burgenlandkreis“ in Naumburg statt. Es gab ein offenes Mikro, das Menschen mit deutlich spürbarem Redebedürfnis intensiv nutzten und es war schwierig, zeitlich alles unter einen Hut zu bringen.
Ein Redebeitrag fiel allerdings aus dem Rahmen. Schon nach wenigen Sätzen wurde klar dass er nicht ernst gemeint und auch nicht themenbezogen war.
So wurde er vom Moderator höflich aber bestimmt nach zwei Minuten abgebrochen. Im nachfolgenden Gespräch nach der Absicht befragt, gab es keine echten Antworten, sondern nur infantile Statements im Stile des Beitrags, z.B. „Wir fordern 7 Sonntage die Woche …“.
Wie vermutet, handelte es sich um zwei Vertreter von „Die Partei“, die die Aktion nach am Abend auf ihrer Facebook-Seite feierten.
Sie beanstandeten fehlende Redefreiheit und Intoleranz.
Meine Reaktion auf den Facebook-Post schrieb ich noch am selben Abend:
Liebe Die Partei,
neben dem Recht auf Meinungsfreiheit gibt es Anstand, Respekt und Taktgefühl. Es war deutlich zu spüren, dass sich Menschen versammelt hatten mit dem dringenden Bedürfnis, ihren Ängsten, Sorgen, Zweifeln und dem Ohnmachtsgefühl Ausdruck zu verleihen. Sie fühlen sich in der ganzen Krise nicht gehört und waren froh über die gebotene Möglichkeit, ihre Meinung auszudrücken und eine Stimme zu bekommen.
Eine politische Satire wäre – angepasst an die Konflikte, die bestehen – willkommen gewesen. Aber eine nicht bezogene Blödelei in der Weise, wie ihr sie rübergebracht habt, die im Übrigen keine Position oder Forderung beinhaltete, war respektlos. Sie ist im Publikum auch nicht angekommen.
Ich verstehe eure Intention nicht. Wollt ihr Bürger mit ihren Sorgen und Ängsten verarschen? Das könnte wohl kaum im Interesse einer Partei sein.
Es wäre doch angebrachter, in Kreisrats- und Landtagssitzungen mit Satire den Politikern themenbezogen den Spiegel vorzuhalten und so dafür zu sorgen, dass die Politik wieder menschenbezogener wird.
Gerne würde ich mit euch ins Gespräch kommen.
Beate van der Meer,
Versammlungsleiterin,
Vorstand KV Burgenlandkreis
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